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Aha! - Wissen

Bauern, die Biobaumwolle anbauen, setzen dabei nicht auf Hilfsmittel wie Pestizide, chemische Düngemittel, Entlaubungsmittel und andere Chemikalien. Sie benutzen, anders als Nicht-Bio-Hersteller, keine gentechnisch veränderten Samen, verwenden natürliche Düngemittel und bekämpfen Insekten und Krankheitserreger so weit wie möglich durch Biodiversität auf ihren Feldern. Das bedeutet, dass zwischen den Baumwollpflanzen auch andere Pflanzen wie beispielsweise Sonnenblumen wachsen dürfen, die für viele Insekten viel ansprechender sind. Ein durchschnittlicher Biobaumwoll-Farmer besitzt rund 4 Hektar Land. Seine Anbaufläche ist also relativ klein. Um die natürlichen Nährstoffe im Boden zu wahren, setzen sie auf Fruchtfolge, Mischkulturen und Kompostierung. Sie pflanzen also nicht nach der Ernte sofort wieder Baumwollsamen, sondern eine andere Pflanze, die andere Nährstoffe aus der Erde zieht. Oft mischen sie verschiedene Anbauprodukte auf den Feldern, um das natürliche Gleichgewicht der Region nicht zu sehr zu stören. Die gesunden Böden, die sehr viel mehr Wasser speichern können als ungesunde Böden von Monokulturen und die Verwendung von aufgefangenem Regenwasser zur Bewässerung der Felder sorgen dafür, dass beim Anbau von Biobaumwolle 90% weniger Wasser verbraucht werden als beim Anbau von konventioneller Baumwolle.

Das Bio-Zertifikat für Baumwolle betrifft aber nicht nur den Anbau: Jeder Schritt vom Feld über die Ernte, das Spinnen zu Garn, das Weben oder Stricken bis hin zum Färben und Nähen wird kontrolliert und verspricht bessere Arbeitsbedingungen sowie faire Bezahlung für die Menschen und umweltschonende Verfahren im gesamten Prozess. Es gibt derzeit zwei Siegel, die für zertifizierte, kontrollierte Biobaumwolle stehen: Organic Content Standard (OCS) und den Global Organic Textile Standard (GOTS).

Quellen