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SDG 16 - Frieden Gerechtigkeit und starke Institutionen
Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.

Fakten

Ziel

Ziel sind die Bekämpfung von Gewalt, die Stärkung der Kinderrechte sowie die Gewährleistung des Zugangs zu Justiz und den Grundfreiheiten für alle. Außerdem sollen organisierte Kriminalität und Waffenhandel bekämpft und Korruption reduziert werden. Straftaten sollen polizeilich verfolgt und die Täter vor Gericht gebracht werden. Nur durch den Aufbau starker, transparenter und rechenschaftspflichtigen Institutionen ist es möglich, globale Gerechtigkeit und ein friedliches Zusammenleben zu erreichen.

Buzzwords

Menschenrechte und Nachhaltigkeit

Alle reden über Nachhaltigkeit. Aber was ist das eigentlich? Nachhaltigkeit bedeutet, dass man sich überlegt, was das, was man tut, auf Dauer für Auswirkungen hat.
Also versucht man rund um den Globus, die Erde mit all ihren Ökosystemen und das Leben auf ihr im Miteinander in den Gesellschaften und in der Politik zu verbessern sowie die Wirtschaft umzubauen.

Korruption, Menschenhandel und bewaffnete Konflikte nehmen weltweit zu und auch die Fallzahlen häuslicher, krimineller und sexueller Gewalt, vor allem gegen Kinder und Frauen, sind alarmierend hoch. Nicht nur der Globale Süden, sondern auch der Norden ist hiervon betroffen. Von staatlicher Seite wird hier bislang nur unzureichend eingegriffen, obwohl ein Leben in Sicherheit und ohne Angst vor Kriminalität für alle Menschen gewährleistet sein sollte. Durch die mangelnde politische Kontrolle und ein Versagen der staatlichen Institutionen verschärfen sich die Probleme auf allen Ebenen, also sowohl global, als auch national, regional und lokal.

Der World Future Council

In Hamburg haben sie ihren Hauptsitz, aber ihre Ratsmitarbeiter sind auf alle fünf Kontinente verteilt: World Future Council verfolgt das Ziel, unseren Nachkommen einen gesunden Planeten mit gerechten Gesellschaften zu hinterlassen.


Mit dem Programm „Die Rechte der Kinder und Jugendlichen“ machen sie sich dafür stark, dass Kinder ihre Rechte wahrnehmen, gesund aufwachsen und ihr Potenzial voll entfalten. Der World Future Council kümmert sich auch um Kinderschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Stärkung von Jugendlichen.


Die Leiterin der Kinderschutzabteilung besuchte die Schülerinnen und Schüler der Hamburger Julius-Leber-Schule und sprach mit ihnen über die Rechte von Kindern und wo sie bis heute verletzt werden, etwa bei Kinderarbeit in der Bekleidungsindustrie. Sie verstanden, dass Kinderrechte sie selbst betreffen und dass sie etwas beitragen können. Über zwei Schuljahre beschäftigten sie sich mit Ernährung, Abfall, Umweltschutz, Konsum und eben mit Kinderrechten.


Begüm und ihre Freunde halten seitdem Präsentationen zum Thema Kinderrechte und Nachhaltigkeit ab. Sie sprechen mit jüngeren Schülern über Plastik in den Ozeanen, die Verletzung von Menschenrechten in den Wertschöpfungsketten der Textilindustrie und darüber, wie jeder im Alltag seinen ökologischen Fußabdruck verringern kann, durch Müllvermeidung oder bewussteres Shopping. Sie organisieren Workshops, in denen sie eigene Cremes und Peelings herstellen und demonstrieren, dass Wohlfühlprodukte und Geschenkartikel auf dieser Weise nachhaltiger und auch persönlicher werden.

Hier geht´s zur Webseite:

So wie Kinder und Jugendliche eine Verantwortung  und ein Mitgestaltungsrecht für das Fortbestehen unseres Planeten haben, tragen andersherum die Erwachsenen, die in der Politik mitbestimmen, Verantwortung dafür, dass Kinder Fürsorge, Liebe, Sicherheit und alle notwendigen materiellen Voraussetzungen bekommen, um körperlich und geistig gesund aufzuwachsen. Die UN-Kinderrechtskonvention spielt auch eine große Rolle. Sie versucht, die besonderen Bedürfnisse der Menschen unter 18 Jahren zu schützen. Besonders wichtig ist dabei das Recht auf Schutz vor Gewalt, aber auch das Recht auf Bildung, das Recht auf Beteiligung, Gleichbehandlung und Freizeit, Spiel und Erholung.

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Kinder haben Rechte, müssen sich aber auch an Regeln und Gesetze halten. Ab welchem Alter können Kinder in Deutschland strafrechtlich verurteilt werden?

Ab 14 Jahren

Ab 14 Jahren gilt man in Deutschland laut Gesetz als schuldfähig und kann strafrechtlich verurteilt werden. Vorher bist Du gemäß Paragraph 19 des Strafgesetzbuches nicht schuldfähig.

Weltkindertag

Am 20. September feiern wir in Deutschland den Weltkindertag. In mehr als 40 anderen Staaten wird er am 1. Juni gefeiert und in der Türkei am 23. April. Jedes Land hat einen Tag ausgewählt, um auf die Bedürfnisse und Rechte von Kindern aufmerksam zu machen.

Kinder gegen Kinderhandel
Die Kinderbrigade in Indien geht von Tür zu Tür und klärt die Bevölkerung über die Gefahren des Kindehandels auf. Sie sorgen dafür, dass Kinder, die Opfer von Kinderhandel wurden wieder nach Hause kommen. Einige von ihnen sind selbst bereits Kinderhändlern zum Opfer gefallen. Jetzt setzten sie sich für ihre Rechte ein und das mit Erfolg: Durch den Einsatz der Kinderbrigade gab es seit zwei Jahren in 80 Dörfern keinen Fall von Kinderhandel mehr.
Hier kannst du mehr über ihre Geschichte erfahren: „Indien: Kinder gegen Kinderhandel“

Kinder auf der Flucht

Etwa 111.000 Kinder und Jugendliche befanden sich 2018 unbegleitet, also ohne Eltern, Verwandte oder Freunde, auf der Flucht. Während der Flucht kann es zu neuen, für Kinder unerwarteten Gefahren kommen. Vor allem, wenn sie alleine unterwegs sind, sind Kinder einem großen Risiko für sexuelle Ausbeutung, Misshandlung und Gewalt, Kinderarbeit und Inhaftierung ausgesetzt. Sie müssen oft unter menschenunwürdigen Bedingungen in freier Natur übernachten, haben Hunger und keinen Zugang zu Medikamenten. Natürlich können sie während der oft monatelangen Flucht nicht zur Schule gehen. Dabei ist Bildung genau wie Sicherheit und Nahrung ein Grundrecht von Kindern.
Die UN-Kinderrechtskonvention beschloss deshalb, dass Kinder besondere Schutzrechte haben müssen. Alle Länder, deren Regierungen die UN-Kinderrechtskonvention unterschrieben haben, müssen Kindern Schutz gewähren. Ein Kind darf nicht in den Krieg zurückgeschickt werden, es hat ein Recht auf Asyl. In einem neuen Land angekommen, stehen einem geflüchteten Kind dieselben Rechte wie allen anderen Kindern zu. Weil die Kriegserlebnisse oftmals Angstzustände und Depressionen mit sich bringen, sollten immigrierte Kinder besonders geschützt werden. Eventuell kann es auch wichtig sein, dass sie therapiert werden.
Schau Dir diesen Film über außergewöhnliche Kinder an. Gleich zu Anfang ist von einem Mädchen die Rede, das drei Stunden im offenen Meer schwamm und so 18 Menschenleben rettete. Weißt du, wer hier gemeint ist?  

Es ist Yusra Mardini, die mit ihrer Schwester Sara als 17-Jährige aus dem syrischen Bürgerkrieg gegen den Willen ihrer Eltern nach Deutschland floh. Sie schafften es in die Türkei und sollten dort von Menschenhändlern von der türkischen Küste bei Izmir über das Meer nach Griechenland gebracht werden. Eine Viertelstunde nachdem sie abgelegt hatten fiel der Motor ihres kleinen Schlauchbootes aus. Panik brach aus. Sara, Yusras ältere Schwester, sprang kurzentschlossen ins Wasser und versuchte, das Boot schwimmend zu ziehen. Yusra machte es ihr nach. Später sagte sie: „In dem Moment konnte ich nicht mal mehr denken, ich sah mein ganzes Leben an mir vorüberziehen.“ Drei Stunden später erreichten sie die Küste der griechischen Insel Lesbos. Gerettet! Ohne Yusra und ihre Schwester wären die Menschen auf dem Boot wohl ertrunken.

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  • SDG 01 - Keine Armut
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  • SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz
  • SDG 14 - Leben unter Wasser
  • SDG 15 - Leben an Land
  • SDG 17 - Partnerschaftlich zur Erreichung der Ziele

Gut zu wissen

UNICEF, die größte internationale Organisation für Kinderrechte, schreibt einmal jährlich den Wettbewerb zum Juniorbotschafter aus. Jeder unter achtzehn Jahren kann teilnehmen und ein Projekt oder eine Aktion starten, die auf Kinderrechte aufmerksam macht. Die kreativsten Einsendungen erhalten tolle Preise und eine Auszeichnung. Die besten Teilnehmer werden zu den UNICEF-Juniorbotschaftern gekürt. Younicef erklärt sich hier selbst:

Wie Kinder die Welt verbessern

Kinder haben Einfluss, Kinder verändern die Welt. Da ist zum Beispiel Felix Finkbeiner, der als kleiner Junge vor den Vereinten Nationen sprach. 2007 gründet der damals 9-Jährige die Schüler*inneninitiative „Plant for the Planet“. Seine Idee: Nach dem Vorbild der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai, die in Afrika 30 Millionen Bäume in 30 Jahren gepflanzt hat, könnten Kinder in jedem Land der Erde eine Millionen Bäume pflanzen. Heute - 12 Jahre später - ist aus der Schülerinitiative eine globale Bewegung geworden, die bereits 13,6 Milliarden Bäume weltweit gepflanzt hat. Eine Billion sollen es irgendwann werden.

Da ist der sechsjährige Alex aus New York, der anders als viele Erwachsene die Initiative ergriff, statt zum Alltag überzugehen. Als nämlich das Foto des fünfjährigen Omran aus Aleppo, der nach einem Bombenangriff in Staub gehüllt in einem Krankenwagen saß, um die Welt ging, berührte das den Jungen aus den USA zutiefst. Alex setzte sich hin und schrieb einen zweieinhalb Seiten langen Brief an seinen Präsidenten. Damals war das Barack Obama. Er schrieb, Obama solle den Jungen bitte sofort aus Syrien, aus dem Krieg, herausholen. Er, seine Eltern und seine kleine Schwester würden ihm eine Familie sein. Omran müsse sich auch keine Sorgen machen, dass er kein eigenes Spielzeug mitbringen könne, Alex und seine Schwester würden ihres teilen. Organisatorische Fragen hatte der Sechsjährige auch bedacht: Parken solle Obama einfach in der Einfahrt. Ein sechsjähriger Junge, der versucht, etwas gegen ein großes Leid in der Welt zu tun, in der Hoffnung, dass der Präsident ihm dabei schon helfen werde – das hat auch Präsident Obama bewegt. Jedenfalls las er im September beim Weltflüchtlingsgipfel in New York aus Alex’ Brief vor und sagte den versammelten Vertretern der Staatengemeinschaft, sie alle, auch er selbst, könnten eine Menge von Alex lernen. 

Kennst du auch schon die Geschichte von Ahmed Mohamed aus den USA? Der schlaksige 14-jährige Junge mit der eckigen Brille bastelte gern und brachte eine selbst gebastelte Uhr mit in die Schule. Die Uhr sah nicht aus, wie sich High-School-Lehrkräfte in Texas eine Uhr vorstellen: Sie bestand aus einer Platine, die über Drähte mit einem Digitaldisplay verbunden war und verbarg sich in einem kleinen silbernen Koffer mit Tigerhologramm. Er zeigte die Konstruktion seinem Techniklehrer, der riet ihm, die Uhr lieber niemandem zu zeigen. Also bewahrte er sie in seiner Schultasche auf. Während des Englisch-Unterrichts piepte das Gerät. Nach Ende der Stunde zeigte der Junge seine Bastelei der Lehrerin und die nahm ihm die Uhr weg. In der sechsten Stunde kam plötzlich der Direktor der MacArthur High School in den Klassenraum. Ein Polizeibeamter begleitete ihn. In Handschellen wurde Ahmed in eine Jugendarrestanstalt gebracht und über Stunden von mehreren Beamt*innen befragt, ohne dass seine Eltern informiert wurden. Drei Lehrkräfte hätten den Schüler beschuldigt, eine Bombenattrappe gebastelt zu haben, teilte die Polizei später in einer Erklärung mit. Dabei räumten die Beamt*innen ein, dass Ahmed immer beteuerte, er habe einfach nur eine Uhr gebaut. Nach stundenlanger Befragung durfte Ahmed nach Hause, zuvor aber nahm die Polizei noch seine Fingerabdrücke. Seine Familie holte ihn ab, ein Foto, das seine Schwester von Ahmed machte, zeigt einen sichtlich verwirrten Jungen im NASA-Shirt. Er trägt Handschellen. Nach den ersten Berichten über den Fall dauerte es nicht lange, bis in den sozialen Netzwerken ein Sturm der Empörung über die Schule und die Polizei in Texas hereinbrach. Unter dem Hashtag #IStandWithAhmed äußerten Tausende ihr Mitgefühl mit dem Jungen, dessen Eltern aus dem Sudan stammen. Barack Obama schrieb auf Twitter: „Coole Uhr, Ahmed. Willst du sie ins Weiße Haus mitbringen? Wir sollten mehr Kinder wie dich für die Wissenschaft begeistern.“

 

Es ist so wichtig, dass sich Kinder für ihre Rechte, aber auch für andere Kinder einsetzen. Ahmed hätte es sicher gutgetan, wenn sich seine Schulklasse sofort hinter ihn gestellt oder mit einer öffentlichen Demonstration Druck gemacht hätte. Dass Kinder große Widerstandsbewegungen beginnen können, wissen wir alle spätestens seit Greta Thunbergs Schulstreik. 

Quellen

Weiterführende Links