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Aha! - Wissen

Weltweit gibt es rund 30.000 Wildbienenarten, in Deutschland sind es 560. Doch viele von ihnen sind bedroht. Für die sogenannte „Krefelder Studie“ haben Freiwillige an über 60 Orten zwischen 1989 und 2015 Daten zur Insektenpopulation gesammelt. Dabei fanden sie heraus, dass die Gesamtmasse der Insekten an den untersuchten Orten um etwa 75% geschrumpft ist! Dieses Phänomen ist nicht nur auf Deutschland begrenzt, sondern tritt in unterschiedlichen Regionen der Welt und in unterschiedlicher Intensität auf. 

Besonders schwerwiegende Folgen für die Ökosysteme und die menschliche Ernährung hat das so genannte „Bienensterben“. Damit sind nicht etwa die Honigbienen gemeint – diese werden nämlich von Menschen gezüchtet. Gemeint sind die Wildbienen, die als Einzelgänger ihre Nester in Mauerspalten oder morschem Holz bauen. Die verschiedenen Arten fliegen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten und haben sich auf die Bestäubung bestimmter Pflanzen spezialisiert. Weil Unterschlüpfe und Nahrungspflanzen immer knapper werden, sind die Wildbienen und andere Insekten in Gefahr. 

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Auslöser des Insektensterbens die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, Pestiziden und Düngemitteln ist. Auch der Klimawandel könnte eine Rolle spielen. 
Der Einsatz von Pestiziden ist eine gängige Methode, um mehr Ertrag zu erzielen. Leider treffen diese nicht nur die Schädlinge, sondern auch andere Insekten oder Pflanzen. Überdüngung mit Stickstoff schadet den Insekten vor allem indirekt: Einige Pflanzenarten können den Stickstoff besonders gut aufnehmen. Sie vermehren sich stark und verdrängen somit andere Pflanzenarten – darunter wichtige Futterpflanzen für Insekten. Darüber hinaus nehmen auch Lebensräume für Insekten an den Feldrändern wie Hecken oder Blühstreifen in einer durch Monokulturen geprägten Landwirtschaft ab. Umweltorganisationen wie der Naturschutzbund Deutschland fordern deshalb von der Europäischen Union, vor allem die Landwirte zu fördern, die mit ihren Anbaumethoden zum Erhalt der Biodiversität beitragen.

Tipp

Wie du ein Buffet für die Brummer und Summer zaubern kannst, zeigt dir Marja vom Naturschutzbund NABU:

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