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Aha! - Wissen

Plastik ist deshalb so beliebt, da es besonders langlebig, widerstandsfähig und in der Herstellung sehr kostengünstig ist. Ein Segen für Gebrauchsgegenstände, die besonders lange halten sollen, ein Fluch für unsere Umwelt, da Einwegplastik unsere Meere verseucht und sehr großen Schaden in den Ökosystemen der Erde anrichtet.

Nicht immer sind es direkt sichtbare Gegenstände, die als (Mikro-)Plastik ins Meer gelangen. So verlieren zum Beispiel Fleece-Jacken mit jedem Waschen zwei Gramm Fusseln aus Polyester, also Kunststoff. Über die Kanalisation und die Kläranlagen gelangen diese kleinen Teile oftmals in Flüsse und Meere. Norwegische Forscher haben zudem herausgefunden, dass der Abrieb der Autoreifen auf den Straßen auch ein Grund für Plastik in den Meeren ist.

Aber auch der große und sichtbare Abfall ist ein Problem in den Meeren und Ozeanen. Unter anderem durch Meeresströmungen entstehen in Atlantik, Pazifik und den Indischen Ozean gigantische Müllstrudel. Der größte und bekannteste dieser Müllstrudel ist der Great Pacific Garbage Patch. Er liegt zwischen Hawaii und Kalifornien und ist ungefähr viermal so groß wie Deutschland. Dieser Müllstrudel besteht aus etwa 79.000 Tonnen Plastik und insgesamt ungefähr 1,8 Billionen Plastikteilchen.

Projekte

Weltweit entstehen immer mehr Projekte, die den Müll aus dem Meer fischen möchten:

Das OCEAN CLEAN UP Projekt

18 Jahre alt war der Niederländer Boyan Slat, als er einen Meeressauger entwickelte. Das Gerät sollte ähnlich einem Staubsaugers Plastik aus dem Meer holen. Aktuell arbeitet Boyans Team daran, dass das Projekt funktioniert.
The Plastic Bank: Dieses Projekt gegen Plastikmüll im Meer wurde von David Katz und Shaun Frankson in Haiti erschaffen. Die beiden Gründer verwandeln Plastikmüll in eine Währung. Menschen können selbst gesammelten Plastikmüll direkt gegen Geld oder andere Gebrauchsprodukte eintauschen. Das gesammelte Plastik wird recycelt und anschließend an Unternehmen als sogenanntes „Social Plastic“ weiterverkauft.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Häufig stoßen auch die besten Cleanup-Projekte der Meere und Ozeane an ihre Grenzen. Die meisten Projekte können nur ein Bruchteil des Mülls aus den Meeren bergen, da besonders viel Müll bereits zu Mikroplastik verfallen ist. Nur rund ein Prozent des gesamten Mülls im Meer schwimmt zudem oben. 99 Prozent des Mülls befinden sich in Bereichen, von denen wir nicht einmal genau wissen, wo sie sind. Der größte Teil des Plastikmülls sinkt trotz des geringen Gewichts in Richtung Boden.

Viel Müll wird bereits vorher von Vögeln und Fischen gefressen oder bindet sich an Algen.

Daher gilt es besonders, Müll und vor allem Plastik zu vermeiden.

Einige Länder sind hier bereits ziemlich weit. Antigua und Barbuda in der Karibik waren bereits 2016 die ersten Länder auf dem amerikanischen Kontinent, die Plastiktüten verboten. Kolumbien erhob eine Steuer auf große Plastiktüten. Costa Rica möchte bis 2021 drastisch die Verwendung von Kunststoffen vermeiden und Ecuador sogar die Galapagos-Inseln kunststofffrei machen, indem es die Verwendung und den Verkauf von Kunststoffprodukten wie Strohhalmen, Säcken und Flaschen verbietet.

Auch in Deutschland sind wir seit 2019 mit dem Verbot von Einweg-Kunststofftragetaschen auf dem Weg zu weniger Plastik und mehr Recycling. 2021 sollen Einweg-Kunststoffartikel wie etwa Plastikbesteck und -geschirr in Umsetzung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie verboten werden.

Was meinst Du: Wie gelingt es, Plastik im Alltag zu vermeiden?

Tipp

Lasse keinen Müll in der Natur liegen! Durch Umwelteinflüsse kann daraus Mikroplastik entstehen. Wenn du Müll rumliegen siehst, kannst du ihn vielleicht selbst entsorgen oder weise andere freundlich darauf hin, die gerade zum Beispiel ihre Zigarettenkippen unkontrolliert herumschnipsen.

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