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Aha - Wissen!

Die Weltbevölkerung wächst stetig und mit ihr steigt der Bedarf an Lebensmitteln. Waldflächen werden gerodet, um Platz für immer mehr Anbauflächen zu schaffen. Die Steigerung der Lebensmittelproduktion hat höchste Priorität und wird häufig als Lösung für Lebensmittelknappheit in vielen Ländern genannt. Doch auch die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und die Optimierung von Lager- und Verarbeitungsprozessen sind wichtige Faktoren, die besonders in den Ländern des Globalen Südens die Ernährung der Bevölkerung vereinfachten können.

Die größten Nachernteverluste entstehen mit über 20 Prozent jährlich und Zentral- und Südasien, gefolgt von Europa, Nordamerika und Afrika. Mit unter sechs Prozent entstehen in Australien und Neuseeland jährlich die niedrigsten Verluste.

In den ärmeren Ländern Asiens und Afrikas entstehen diese Verluste hauptsächlich nach der Ernte von Obst und Gemüse. Die Bauern haben nicht die Möglichkeit, ihre Ernte schonend zu lagern und zu transportieren. In dem heißen und oft schwülen Klima verdirbt die Ernte oft schon wenige Tage nach der Ernte. Beim Transport, der Lagerung und der Verarbeitung werden Pflanzen beschädigt oder gehen verloren. Die Maniokwurzel beispielsweise, die in vielen Ländern als Grundnahrungsmittel gilt, verdirbt schon nach 24 bis 72 Stunden, wenn sie nach der Ernte nicht schnell genug weiterverarbeitet wird. 

Die Nachernteverluste der reicheren Industriestaaten entstehen hauptsächlich durch die Überproduktion von Lebensmitteln, durch das Wegschmeißen von Produkten, die optisch nicht ansprechend genug sind (beispielsweise eine krumme Gurke oder ein Apfel mit braunen Flecken), und in der Verarbeitung, wenn die Lebensmittel nur teilweise verwertet und der Rest weggeworfen wird. 

Doch nicht nur die Ernährung der Weltbevölkerung ist ein Grund, warum Nachernteverluste reduziert werden müssen: Auch die Umwelt leidet unter dieser Verschwendung von Lebensmitteln. Regenwälder werden abgeholzt, um Platz für mehr Felder zu schaffen. Ganze 25 Prozent des weltweiten Süßwassers werden verbraucht, um auf 20 Prozent aller Ackerflächen Lebensmittel zu produzieren, die weggeworfen werden. Besonders arme Landwirte aus Ländern des Globalen Südens verlieren im Durchschnitt 15 Prozent ihres Einkommens durch die Nachernteverluste. 

Durch bewussteres Einkaufen, effizientere Verwertung und den Zugang zu Technologien können diese Lebensmittelverluste reduziert werden. Wertschöpfungsketten müssen von den Ländern optimiert und kontrolliert werden: Vom Landwirt über die Weiterverarbeitung bis hin zum Weiterverkauf an Lebensmittelhändler entstehen vermeidbare Verluste in jedem Arbeitsschritt. Durch Aufklärung, Kontrolle und finanzielle Unterstützung können diese verringert werden.

Tipp:

Du möchtest etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun? Schau dir diese Beispiele von Unternehmen an, die in Deutschland ihre Ideen umgesetzt haben: