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Aha - Wissen!

Weltweit wird in über 70 Ländern Baumwolle angebaut. Die drei Hauptanbauländer sind Indien, China und die USA. Da Baumwolle in unseren Breitengraden nicht gedeiht, müssen auch Slow-Fashion Betriebe und lokale Hersteller von Textilien sie importieren.

Die Nachfrage nach Baumwolle ist enorm: Weltweit wurden im Jahr 2020/21 fast 26 Milliarden Kilo Baumwolle geerntet. Jedes Jahr werden allein nach Deutschland 800.000 Tonnen Textilien aus Baumwolle eingeführt. Ganze 35% aller in Deutschland verkauften Kleidungsstücke bestehen aus Baumwolle. Dennoch werden nur zwei Prozent der weltweit landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Anbau von Baumwolle genutzt.

Diese Baumwollfelder werden nach jeder Ernte sofort neu bepflanzt. Dadurch, dass immer dieselbe Pflanze in ihr gedeiht, erhält die Erde  keine Zeit, sich zu regenerieren und enthält so gut wie keine Nährstoffe mehr. Anstatt abwechselnd unterschiedliche Pflanzen zu säen, um den natürlichen Nährstoffgehalt des Bodens zu regulieren, wird pausenlos und sehr ertragsreich nur eine Pflanze angebaut: Die Baumwollpflanze. Diese Art der Landwirtschaft nennt sich Monokultur.

Ein großer Nachteil der Monokultur  ist, dass die Bauern extrem viele Düngemittel und Pestizide auf den Feldern versprühen müssen, damit die Pflanzen so schnell und unbeschadet wie möglich wachsen können. Diese chemischen Mittel sind sehr ungesund für die meist sehr armen Bauern und ihre Kinder, die oft ohne Schutzkleidung auf den Feldern arbeiten. 25 Prozent der weltweit eingesetzten Insektizide werden auf Baumwollfeldern eingesetzt; für ein T-Shirt werden durchschnittlich 150g Chemikalien versprüht. Infolge der Arbeit auf pestizidbehandelten Baumwollfeldern sterben laut Schätzung der World Health Organization jährlich rund 20.000 Menschen.

Die Baumwollpflanze benötigt extrem viel Wasser, um wachsen zu können. Obwohl sie ursprünglich aus feuchten Regionen stammt, wird sie heute vornehmlich in trockenen Gebieten mit wenig Regen angebaut, da Regen der Pflanze schaden kann. Somit wird rund die Hälfte aller Baumwollplantagen künstlich bewässert, was verheerende Auswirkungen auf die Umwelt hat. Wie du gelernt hast, verbraucht die Herstellung eines einzelnen T-Shirts vom Feld bis zur Fertigstellung im Schnitt 2.700 Liter. Der größte Teil wird beim Bewässern der Felder verbraucht, der Rest beim Verarbeiten und Färben der Stoffe.

Schau dir hierzu dieses Video zu Virtuellem Wasser an: