Was wie eine Szene aus einem utopischen Film klingt, könnte schon bald Realität sein und der Stadt London eine neue schnelle Radroute schaffen, die je nach Wasserstand mal höher und mal tiefer liegt. Aber die Wasserschlange ist nur ein Teil des Projektes – die Architekten, die den SkyCycle-Highway planen, wollen 220 Kilometer Radweg durch ganz London erneuern. Hoch über den Eisenbahngleisen wird der größte Teil der Strecke laufen.
Um die Situation für die Radfahrer in London nachhaltig zu verbessern, braucht es nämlich nicht nur neue, sondern vor allem bessere Radwege. Schon lange fordern Verbände, London endlich zu "kopenhagenisieren", also großflächige, vom Verkehr getrennte Radwege zu bauen - ganz nach dem Vorbild der dänischen Hauptstadt.
Der Architekt Norman Foster, der unter anderem die gläserne Kuppel des Berliner Reichstags entworfen hat, plant jetzt eben jenes Netz aus separaten Fahrrad-Highways, die sich quer durch die Stadt ziehen. Der "SkyCycle" soll über den Bahngleisen verlaufen. Abgeschirmt vom restlichen Verkehr könnten bis zu 12000 Radfahrer pro Stunde diese Route benutzen.
Halb London grübelt jetzt über die ungewöhnliche Idee. Aber: Als vor gut 150 Jahren die erste U-Bahn gebaut wurde, konnte sich vermutlich auch niemand vorstellen, wie das funktionieren soll: unter der Erde Zug fahren.