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Aha! - Wissen

Seilbahnen als Zusatzangebot für den öffentlichen Nahverkehr

Die Überbevölkerung verursacht in Städten oft große Verkehrsprobleme. Lange Staus und verstopfte Straßen führen nicht nur zur Luftverschmutzung und damit zu großen Belastungen für Menschen und Umwelt. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der Städte wird beeinträchtigt. In Südamerika haben etwa die meisten Großstädte massiv damit zu kämpfen – es gibt aber auch schon erfolgreiche Gegenmaßnahmen. In Städten, die auf sehr hügeligem Gebiet liegen wie etwa La Paz in Bolivien oder Rio de Janeiro in Brasilien verbinden mittlerweile weitverzweigte Seilbahn-Netze die Stadtteile. Seilbahnen bieten viele Vorteile: Sie geraten nicht wie Busse in Staus, sie verursachen keine Abgase und sind für die Städte wesentlich günstiger und schneller zu realisieren als U-Bahn-Netze. Und die Seilbahnen erfüllen eine wichtige demokratische Funktion, weil sie auch die Viertel der ärmeren Bevölkerungsschichten verbinden, die vom öffentlichen Nahverkehr oft ausgeschlossen sind. In La Paz kommen so 100.000 Menschen täglich umweltfreundlich und zügig an ihre Ziele. 

Hamburg gilt in Deutschland als Stau-Hauptstadt. Vor allem an den Verkehrsknotenpunkten wird regelmäßig eine hohe Luftverschmutzung gemessen. Eine Seilbahn wäre also auch hier eine überlegenswerte Alternative. Hamburg hat zwar keine großen Hügel wie La Paz, aber die Höhenunterschiede zwischen dem nördlichen und südlichen Elbufer wären günstig für eine Trasse. Tatsächlich gab es schon einen Plan für eine Seilbahn, die die Musicaltheater am südlichen Elbufer mit St. Pauli verbinden sollte, doch die Hamburger*innen und Hamburger sprachen sich 2013 in einem Bürgerentscheid dagegen aus.