Logo CHOIZ

Aha! - Wissen

Die Abiturient*innen machten mit ihrem Abi-Streich auch darauf aufmerksam, dass die digitalen Speichermedien in der Schule viel stärker genutzt werden könnten. Um das Klima zu schonen. Schließlich sind schon mit elf Jahren fast alle Kinder in ihrer Frei­zeit im Internet unterwegs. Digitale Spiele und Online-Videos gehören zu den beliebtesten Medien, mit denen sich Jugendliche beschäftigen (JIM-Studie, 2018). 

Norwegen ist in Sachen Digitalisierung aber noch viel weiter. Seit 2006 gehören digitale Kompetenzen dort ganz selbstverständlich zum Lehrplan so wie Lesen, Schreiben, Rechnen und rhetorischen Fähigkeiten. Die Schüler*innen üben digitale Tools, Medien und Ressourcen einzusetzen, wenn sie im Unterricht Aufgaben lösen, also zum Beispiel Informationen recherchieren und auswerten, sich Wissen aneignen, digitale Produkte kreieren oder Inhalte kommunizieren. Auch technisch sind Schulen in Norwegen ziemlich gut ausgestattet. Ab dem 16. Lebensjahr erhalten alle Schüler*innen einen Laptop von der Regierung, für den sie selbst verantwortlich sind und den sie auch in Prüfungen verwenden dürfen. Eine spezielle Software verhindert das Schummeln. Die Laptops haben außerdem den Vorteil, dass Schüler*innen auch in entlegeneren Gebieten Norwegens am Schulunterricht teilnehmen können. 


Tut der digitale Unterricht den Kindern gut, fördert er oder schult er einseitig? Es gibt viele Kritiker der Digitalisierung. Zum Beispiel Ralf Lankau, der an der Hochschule Offenburg Mediengestaltung lehrt. Er sagt: „Mir als Pädagogen stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ein Gerät den Lernablauf diktiert. Weil ich damit die Verantwortung für mein Handeln an Maschinen delegiere (abgebe)."  Sollten Kinder möglichst frühzeitig auf eine digitale Welt vorbereitet werden oder ist es großer Quatsch, dass schon Kita-Kinder mit Smartphones hantieren, bevor sie Lesen, Schreiben, Rechnen gelernt haben? 

Weiterführende Links