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Aha! - Wissen

Obdachlose Kinder: Nicht alle Straßenkinder schaffen es weg von der Straße: laut der Organisation „Off Road Kids“ werden ungefähr 300 Kinder pro Jahr dauerhaft zu Straßenkindern, auch im reichen Deutschland. Sie haben es sehr schwer und leben von Bettelei, Prostitution oder Diebstahl. Kinder begeben sich in diese Situation, weil sie vor Gewalt und Misshandlung fliehen: doch das Leben auf der Straße ist nicht weniger gefährlich.
Die meisten Straßenkinder leben in den deutschen Großstädten Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln oder im Ruhrgebiet. Die Übergänge ins Erwachsenenalter sind fließend: zirka 37.000 junge Menschen insgesamt leben in Deutschland auf der Straße: das heißt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Damit du dir besser vorstellen kannst wie viele Menschen das sind: das Millerntor-Stadion bietet 29.546 Plätze. Viele junge Menschen auf der Straße bleiben aber unsichtbar, weil sich nicht alle an Einrichtungen wenden, um Hilfe zu suchen. Außerdem gibt es Fälle, in denen die Eltern keine eigene Wohnung haben und mit ihren Kindern bei Verwandten oder Freunden unterkommen.

Überall auf der Welt leben Kinder in dieser gefährlichen Situation.
Im Straßenkinderreport wird über Indien berichtet: „Nach Schätzungen von Unicef, Don Bosco, Human Rights Watch und anderen Organisationen liegt die Zahl der indischen Straßenkinder im Alter von sechs bis fünfzehn Jahren bei etwa 18 bis 20 Millionen. Der Umgang mit Straßenkindern in Indien ist ambivalent. Kinder sind zwar hoch geschätzt. Aber das Bild von Straßenkindern, die in den Metropolen des Landes im Elend hausen, gehört seit vielen Jahrzehnten zum Alltag und scheint kaum jemanden zu wundern. Straßenkinder sind da und werden doch nicht wirklich gesehen und wahrgenommen. Unsicherheit, Schutzlosigkeit, Ausbeutung, Misshandlung, Missbrauch, Hunger und Abhängigkeiten aller Art sind gravierend. Hilfe bietet die Vatsalya Foundation. Die Stiftung steht mit über 1500 Straßenkindern in Kontakt im Alter von sieben bis 17 Jahren. Mehr als 200 Kinder besuchen täglich das Zentrum. Mitarbeiter der Stiftung treffen die Kinder auch außerhalb an Plätzen, an denen sie sich viel aufhalten. Es werden verschiedene Aktivitäten, Beratung und medizinische Hilfe angeboten. Es gibt einen 24-Stunden-Notrufdienst. Die Stiftung bietet Straßenkindern eine grundsätzliche Schulbildung an und zudem kleine Verdienstmöglichkeiten durch das Bedrucken von Karten, Servietten und anderen Gegenständen“.

Tipp

Halte doch einfach mal die Augen offen, jetzt wo du über Straßenkinder Bescheid weißt. Vielleicht fallen sie dir ja jetzt eher auf? Bewusstsein ist immer der erste Schritt in Richtung Veränderung.